ZIA-Büroimmobilientag 2025: Büro neu gedacht

Beim ZIA Tag der Büroimmobilie 2025 war Gunnar Gombert persönlich vor Ort. Die Veranstaltung zeigte zunächst ein klares Bild des aktuellen Büroimmobilienmarktes: Die Leerstände in den Big 7 liegen bei rund 8 %, einzelne Märkte wie Frankfurt und Düsseldorf deutlich höher. Der „Flight to Quality“ verstärkt sich – starke Lagen und ESG-fähige, flexible Bestände behaupten sich, während ältere, wenig anpassungsfähige Objekte erheblich unter Druck geraten.

ZIA-Büroimmobilientag 2025 (Quelle: Gunnar Gombert)

Neubauaktivitäten bleiben aufgrund hoher Baukosten, begrenzter Pre-Lettings und anspruchsvoller Finanzierung äußerst verhalten. Transformationen und Repositionierungen gewinnen an Bedeutung, sind jedoch wirtschaftlich herausfordernd. Kapitalgeber agieren selektiv und legen hohen Wert auf Betriebskosten, Datenqualität und ESG-Konformität.

Vor diesem Marktumfeld traten vier Entwicklungen besonders hervor::

1. Umnutzung von Büro zu Wohnen

Die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum war so präsent wie selten. Sie bietet erhebliches Potenzial zur besseren Nutzung bestehender Gebäude. Gleichzeitig bleibt die Machbarkeit abhängig von baulichen Voraussetzungen, Wirtschaftlichkeit und Genehmigungsfähigkeit.

2. Alternative Bauformen setzen Impulse

Holzhybridbauweisen rücken zunehmend in den Fokus. Vorteile wie Nachhaltigkeit, Zirkularität, Materialinnovation und verkürzte Bauzeiten sprechen für diese Ansätze. Zwei der drei ZIA-Office-Award-Preisträger nutzen diese Bauform – ein deutlicher Trendhinweis.

3. Digitalisierung als Treiber neuer Arbeits- und Immobilienlogiken

Digitale Technologien verändern Arbeitsmodelle und Nutzerbedürfnisse. Je digitaler die Arbeit, desto flexibler der Arbeitsort – gleichzeitig steigt der Wert des Büros als Ort der Identität, Zusammenarbeit und als „Markthalle des Wissens“. Diese Dynamik prägt Flächenprogramme, technische Anforderungen und Investitionsentscheidungen.

4. Desk Sharing & neue Bürokonzepte

Große Unternehmen planen zunehmend mit Quoten bis 1:3. Der klassische Schreibtisch verliert an Bedeutung; im Vordergrund stehen kollaborative, kommunikative und projektorientierte Flächen. Die auf dem ZIA-Tag gezeigten Konzepte unterstrichen die gesamte Breite an innovativen Raumlösungen – von offenen Wissenszonen bis zu modularen Projektbereichen.

Der Büroimmobilienmarkt befindet sich in einer Phase struktureller Anpassung. Nutzungswandel, ESG, Digitalisierung und neue Bauformen verändern Anforderungen an Bestände und Projekte. Erfolgreich sind jene, die ihre Immobilien frühzeitig auf Zukunftsfähigkeit ausrichten – funktional, technisch und wirtschaftlich.

Gunnar Gombert Strategy Consulting unterstützt Marktteilnehmer dabei, diese Entwicklungen strategisch zu bewerten und marktfähig umzusetzen.