Leerstand als Chance: Wie aus leeren Büros neue Räume entstehen können
- Gunnar Gombert STRATEGY CONSULTING
- 8. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Einblicke in die Exkursion zu den Ten Towers im Rahmen der URBAN VACANCIES Initiative
Die Entwicklung ist eindeutig: Der strukturelle Leerstand auf den deutschen Büroimmobilienmärkten nimmt zu. Hybrid Work, steigende ESG-Anforderungen und veränderte Flächennachfrage führen dazu, dass immer mehr Büros leer stehen. Doch Leerstand ist nicht nur Risiko, sondern auch Chance. Die zentrale Frage lautet: Was tun mit leerstehenden Bürogebäuden?
Dieser Frage widmet sich Prof. Dr. Gunnar Gombert gemeinsam mit Prof. Dr. Bettina-Maria Müller im Rahmen eines interdisziplinären Lehrprojekts an der IU Internationale Hochschule. Unter dem Dach der Initiative URBAN VACANCIES untersuchen Studierende der Fachrichtungen Architektur und Immobilienwirtschaft, wie leerstehende Büroflächen transformiert, umgenutzt oder neu gedacht werden können.

Theorie trifft Praxis: Exkursion zu den Ten Towers
Ein Highlight des aktuellen Semesters war die gemeinsame Exkursion in die Ten Towers in München. Das ikonische Ensemble im Münchner Osten steht exemplarisch für viele großvolumige Büroobjekte der 1990er- und 2000er-Jahre: gute Lage mit S-Bahn- und Tram-Anschluss, massive Gebäudestruktur – aber zunehmender Leerstand und Nutzungsdruck.
Vor Ort bot sich den Studierenden die Gelegenheit, die Anlage nicht nur architektonisch, sondern auch wirtschaftlich und strategisch zu analysieren. Möglich wurde dies dank der Unterstützung von WealthCap.
In einem offenen Dialog mit Janny Stimmer und Ralf Boethling diskutierten die Studierenden unter anderem:
Welche baulichen und wirtschaftlichen Hürden stehen einer Umnutzung entgegen?
Welche Zielgruppen könnten künftig in solchen Gebäuden Raum finden?
Welche Rolle spielen ESG, Bauordnung und Mietrecht in Transformationsprozessen?

Interdisziplinäres Arbeiten als Schlüssel
Das Besondere an dem Projekt: Architektur- und Immobilienwirtschaftsstudierende arbeiteten Hand in Hand. Während die einen gestalterische und technische Aspekte im Blick haben, bringen die anderen Markt- und Investitionsperspektiven ein.
Dieser Austausch auf Augenhöhe fördert nicht nur die Problemlösungskompetenz, sondern ermöglicht realistische, umsetzbare Szenarien für den Umgang mit Leerstand. Der Besuch der Ten Towers zeigte eindrucksvoll, wie wertvoll dieser Blick über den Tellerrand ist.

URBAN VACANCIES: Die Initiative geht weiter
Die Exkursion war Teil der Initiative URBAN VACANCIES, die an der IU in München fortgeführt und weiterentwickelt wird. Ziel ist es, gemeinsam mit Praxispartnern interdisziplinär Lösungen für urbanen Leerstand zu erarbeiten – über Fachgrenzen hinweg, in unterschiedlichen Nutzungskontexten.
Gunnar Gombert unterstützt das Projekt nicht nur fachlich, sondern auch durch die Einbindung von Marktakteuren und Netzwerken aus der Immobilienwirtschaft.
